Kulturstiftung des Bundes
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Hope Road

Nr. 1/2025

Susann Maria Hempel

Video-Essay

Als mich die „unverbindliche Anfrage“ erreichte, über einen Beitrag für diese Publikation nachzudenken, fiel mir deren Fragestellung wie ein Ziegelstein auf den Kopf: „Wie weitergehen, wenn der Weg verstellt scheint?“ Es dauerte nicht lang, bis aus mir das Geständnis herausplatzte, dass ich mich selbst in der Mitte eines (scheinbar) verstellten Weges stehen sah. Ich schlug vor, meine eigene „künstlerische Krise“ zum Gegenstand der Arbeit zu machen.

Zuvor hatte ich mich in meiner Arbeit wohl oftmals in die Stimmen Anderer verkleidet, die ich wie einen Schild vor mir hertrug, auch wenn ich vorgab, ihr Schild zu sein. Nun habe ich zum ersten Mal „Ich“ gesagt. Und indem ich mein „Ich“ so behandelte, wie ich sonst das „Ich“ Anderer verhandle, hat es sich tatsächlich ein wenig verwandeln lassen. Der Arbeitsprozess hat mich in eine Gegend gebracht, in der es mehr denn je um den Tausch von Perspektiven geht.

CC
Hope Road

Deutschland 2025 / 12 Minuten / Deutsche Originalfassung mit Untertiteln
Konzept, Regie, Kamera, Animation, Schnitt, Ton: Susann Maria Hempel

Susann Maria Hempel, geboren 1983 in Greiz, arbeitet als Filmemacherin und Hörspielautorin. Sie studierte Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, darunter 2014 den Deutschen Kurzfilmpreis in der Kategorie Experimentalfilm für „Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen“. „Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen“ (2018) wurde als Hörspiel des Jahres sowie mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet.